Bevor wir uns den möglichen Ursachen für den Blattabwurf widmen, machen wir eine kleine Zeitreise in die 8 Schulklasse.

 

Thema: Photosynthese

 

Fotosynthese einfach zusammengefasst:

Das Blatt benötigt ausreichend Licht und Wasser um Nährstoffe (Stärke) herstellen zu können.

Zu wenig Licht oder zu wenig Wasser bedeutet, dass dieser Prozess nicht zu 100% ausgeführt werden kann = Blattverlust.

Erste mögliche Ursache: die Jahreszeit

Was heißt das eigentlich, wenn wir sagen, dass die Tage im Winter deutlich "kürzer" sind? - Damit meinen wir die Stunden am Tag, an denen es hell ist.

Diese Lichtverhältnisse sind auch für Pflanzen besonders wichtig. Die meisten Indoor Bonsai werden aus tropischen oder subtropischen Gefilden mit langen Tageslichtperioden importiert. Wenn sie jetzt bei uns am Fenster stehen haben sie immer noch nicht ausreichend Licht um ausreichend Photosynthese betreiben zu können. Der Baum stellt dann eine ganz einfache Gleichung auf:

weniger Licht = weniger Photosynthese = weniger Blätter und trennt sich deshalb von überschüssigem Laub. Meist sind das dann die Blätter, die auch am wenigsten Licht "erwischen" weil sie ganz unten oder versteckt liegen.

 

Mögliche Gegenmaßnahmen: Entweder ihr wartet einfach auf den Frühling und den damit verbundenen neuen Austrieb oder ihr erwerbt eine Pflanzenlampe, die speziell Euren Baum mit dem benötigten Licht versorgt. (https://www.tageslichtlampen24.de/pflanzenlampen)

 

Zweite mögliche Ursache: Standort oder Standortwechsel

Um ausreichend Photosynthese betreiben zu können braucht der Bonsai genügend Licht. Stellt Eure Bäume also so hell wie möglich auf. Nach einem Standortwechsel kann es schon mal sein, dass der Baum sein Laub komplett abwirft. Bei guter Pflege wird er jedoch wieder schnell austreiben.

Gerade im Winter darf es in den Räumen nicht zu warm sein. Wärme regt den Stoffwechsel an. Da der Baum durch das wenige Licht nicht alle Blätter versorgen kann trennt er sich von diesen.

 

Mögliche Gegenmaßnahmen: Den Baum so hell wie möglich und vor trockener Heizungsluft geschützt aufstellen. Für hohe Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Übersprühen oder einen, mit Wasser befüllten, Untersetzer aufstellen. 

 

 

Dritte mögliche Ursache: Zu viel gegossen!

Wird der Bonsai zu häufig gegossen führt das in Kombination mit schlechtem Substrat zu Staunässe und Wurzelfäule. Die Wurzeln können dann die Blätter nicht mehr mit Nährstoffen und Wasser versorgen. Als Konsequenz lässt der Baum die Blätter fallen. 

 

Mögliche Gegenmaßnahmen: Als erstes gilt es sich zu überzeugen, ob die Wurzeln wirklich faulen. Dafür hebt ihr den Baum aus der Schale. Ein modriger Geruch in Kombination mit dunkelbraunen, vielleicht schon matschigen, Wurzeln deutet auf Wurzelfäulnis hin. Da hilft nur noch umtopfen in neues Substrat, das Entfernen aller faulen Wurzeln und gemäßigteres Gießen.

 

Vierte mögliche Ursache: Zu wenig gegossen!

Die meisten Pflanzen vertragen keine längere Trockenperioden. Ausnahmen bilden zum Beispiel die Sukkulenten oder bedingt der Ficus.

Mangels Wasser können keine Nährstoffe aufgenommen und in die Blätter transportiert werden. das führt dazu, dass der Baum seine Blätter verliert.

 

Mögliche Gegenmaßnahmen: Einfach öfter gießen und beim Umtopfen unbedingt aufpassen, dass der Wurzelballen ausreichend von der alten Erde befreit wird. Ansonsten läuft das Gießwasser durch das durchlässige Substrat an den Wurzeln vorbei (s.Bild)

 

Fünfte mögliche Ursache: Schädlinge

Schädlinge wie Spinnmilben, Blattläuse oder Wollläuse können den Baum so weit schwächen, dass er seine Blätter abwirft. 

Auch für Schädlinge gibt es eine Ursache. Es gilt also nicht nur sie zu bekämpfen sondern auch zu erfahren, woher sie kommen.

Starke und gesunde Bonsai werden seltener von Schädlinge befallen als kränkelnde Pflanzen.

 

Mögliche Gegenmaßnahmen; Schädlingsmittel und Standort- bzw. Pflegekorrektur.

 

Sechste mögliche Ursache: PH Wert des Substrats

Es gibt Bäume, die mögen einen saureren Boden. Azaleen zum Beispiel reagieren auf hartes, kalkhaltiges Wasser mit Blattabwurf. Ähnlich kann es Euch mit Hainbuchen ergehen.

 

Mögliche Gegenmaßnahmen: Wenn ihr Euch bei Eurem Wasser nicht sicher seid könnt ihr das auch kostenlos in einer Aquaristik Abteilung überprüfen lassen. Ansonsten gießt die Bäume vorzugsweise mit Regen- oder Aquariumwasser.

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